Du bist schon so weit gekommen. Alles läuft richtig, und du stehst kurz davor, ein Profi in der aufstrebenden Cannabisbranche zu werden. Du bereitest dich auf deinen ersten Gehaltsscheck vor und hast bereits die Farbe deines neuen Ferraris aus deiner Lieblingsautozeitschrift ausgewählt. Doch zunächst gilt es, die letzte Hürde zu überwinden: den Trocknungsprozess.

TL;DR:

  • Warum Trocknen? Verbessert Potenz und Geschmack, verhindert Schimmel und Mehltau.
  • Methoden: Wähle zwischen Nass- und Trockentrimmen.
  • Optimale Bedingungen: 10°C, 60% Luftfeuchtigkeit.
  • Dauer: Trocknung dauert 7-21 Tage.
  • Sauberkeit: Regelmäßige Reinigung, Handschuhe tragen.
  • Burping: Stabilisiert die Blüte vor der Reifung.
  • Reifung: Verbessert Aroma und Geschmack, dauert 2-8 Wochen.

Die Trocknung ist vielleicht einer der am wenigsten beachteten Prozesse. Es gibt viele Meinungen darüber, wie dieser Schritt richtig durchgeführt wird, und selbst Experten sind sich nicht immer einig. Viele Anbauer vernachlässigen diesen entscheidenden Schritt aus Ungeduld und gehen mit einem minderwertigen Produkt nach Hause. Doch durch sorgfältiges Trocknen wird das Produkt nicht nur qualitativ besser, sondern auch schmackhafter. Das Ironische daran ist, dass es nur Geduld und ein paar zusätzliche Stunden Arbeit erfordert. Zu viele Anbauer vermasseln diesen Teil des Prozesses aus Ungeduld.

Warum ist Trocknen wichtig?

Der Grund, warum du die Blüten trocknest, ist, dass du sicherstellen möchtest, dass sie gebrauchsfertig sind. Richtig getrocknetes Cannabis verbessert die Potenz und den Geschmack und hilft, Schimmel und Mehltau zu verhindern.

Trocken- oder Nasstrimmen?

Im ersten Schritt musst du dich entscheiden, ob du die Pflanze nass oder trocken trimmen willst. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile.

  • Trockentrimmen: Weniger arbeitsintensiv, ästhetisch ansprechender und besser für die Qualität. Die Blüten trocknen langsamer, was Terpenverluste minimiert.
  • Nasstrimmen: Schneller, aber möglicherweise ungleichmäßige Trocknung und Qualitätseinbußen. Geeignet für Massenproduktion, bei der Quantität über Qualität steht.

Optimale Trocknungsbedingungen

Die besten Bedingungen liegen bei etwa 10 Grad Celsius und 60 % Luftfeuchtigkeit. Eine langsame Trocknung in einer kühlen, feuchten und dunklen Umgebung ist ideal. Zu Beginn sollten einige der größeren Blätter entfernt werden, während die kleineren Sugarleaves die Knospen während der Trocknung schützen.

Luftzirkulation und Dunkelheit

Die Blüten dürfen sich nicht berühren, um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten. Sorge für eine gute Luftzirkulation durch Ventilatoren. Alles sollte im Dunkeln geschehen, da Licht die Cannabinoide schädigen kann. Wenn es Lichtlecks gibt, wo du trocknest, solltest du dich darum kümmern.

Geduld beim Trocknen

Die Trocknung dauert zwischen 7 und 21 Tagen, abhängig von der Größe der Blüten und der Art des Trimmens. Teste die Trocknung, indem du einen kleinen Zweig biegst – wenn er bricht, ist er bereit für den nächsten Schritt. Zu Beginn solltest du einige der größeren Fächerblätter abschneiden, aber die kleineren Sugarleaves und andere Vegetation beibehalten. Das hilft, die Knospen freizulegen. Die Sugarleaves schützen die Knospen während der Trocknung und können dazu beitragen, ein ideales Feuchtigkeitsniveau zu schaffen. Wenn sie vor dem Trocknen entfernt werden, kann dies dazu führen, dass die Knospen schneller austrocknen, als sie sollten.

Sauberkeit

Halte den Trocknungsraum sauber, um Verunreinigungen zu vermeiden. Trage Handschuhe und reinige deine Ausrüstung regelmäßig. Jeder Chirurg oder jede Krankenschwester wird dir sagen, dass du die Dinge sauber halten musst, wenn du keine Verunreinigungen willst. Trage Handschuhe, verwende Einlagen, wenn du frisches Material sammelst, und reinige deine Einrichtung regelmäßig. Je mehr Verunreinigungen du einbringst, desto schneller wirst du Probleme bekommen.

Burping

Dieser Schritt stabilisiert die Blüte vor der Reifung. Lass die Blüten am Zweig und schneide die Zweige so klein, dass sie in einen Behälter passen. Öffne und schließe den Behälter regelmäßig, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Dieser Prozess dauert 3 bis 6 Tage. Dein Cannabis mag zwar trocken sein, aber es ist immer noch etwas Feuchtigkeit tief im Inneren eingeschlossen, und die muss auch trocken sein. Fülle den Behälter nicht zu voll, 75 % ist gut. Lass ihn zwölf Stunden lang stehen, öffne und schließe den Behälter, damit die Luft entweichen kann. Führe das fort, bis die gesamte Feuchtigkeit entzogen ist.

Reifung

Die Reifung verbessert Aroma und Geschmack und kann die Wirkung der Blüten bis zu zwei Jahre erhalten. Dieser Prozess sollte 2 bis 8 Wochen dauern, bei einer Luftfeuchtigkeit von 8 bis 12 % und in einem luftdichten Behälter. Richtig gemacht, können die Blüten ihre Wirkung bis zu zwei Jahre lang behalten. Du benötigst einen luftdichten Behälter. Einige Anbauer behaupten, dass die Verwendung von Plastikbehältern den Geschmack verdirbt. Es gibt keine Untersuchungen, die diese Behauptung stützen. Wenn du die volle Kontrolle haben willst, stelle ein Hygrometer in den Behälter. Wenn du ihn luftdicht verschließt, werden die Blumen ihre eigene Luftfeuchtigkeit aufbauen. Während der Aushärtung wird das Chlorophyll weiter abgebaut – ohne Aushärtung riecht und schmeckt die Blume wie ein frisch gemähter Rasen. Der Raum sollte Zimmertemperatur haben und nicht zu feucht sein. Wenn du ihn dunkel hältst, werden die Ergebnisse noch besser sein.

Mit den richtigen Trocknungs- und Reifemethoden stellst du sicher, dass dein Cannabis die bestmögliche Qualität erreicht. Qualität und sorgfältige Prozesse sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Ernte. Wenn du Fragen hast oder Unterstützung benötigst, steht unser Consulting-Team bereit. Buche eine Demo und erfahre mehr darüber, wie du deine Anbaumethoden optimieren kannst!