Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken. Obwohl wir uns bemühen, genaue und aktuelle Informationen bereitzustellen, kann es Fälle geben, in denen Informationen veraltet oder falsch sind. Der Inhalt dieses Artikels sollte nicht als Rechtsberatung verstanden werden und sollte nicht als Grundlage für geschäftliche, rechtliche oder andere Entscheidungen dienen. Wir empfehlen den Lesern, eine qualifizierte Rechtsberatung zu konsultieren, um eine angemessene Beratung auf der Grundlage ihrer individuellen Umstände zu erhalten. Cannavigia lehnt jegliche Haftung für Verluste oder Schäden ab, die sich aus der Verwendung der in diesem Artikel enthaltenen Informationen oder aus dem Vertrauen auf diese Informationen ergeben oder in irgendeiner Weise damit zusammenhängen.

Einleitung

Die Legalisierung von Cannabis-Anbauvereinigungen oder Cannabis Clubs in Deutschland eröffnet spannende neue Möglichkeiten für den gemeinschaftlichen Anbau von Cannabis. In diesem Artikel erfährst du, welche Schritte und rechtlichen Anforderungen notwendig sind, um einen Cannabis Club zu gründen und die erforderliche Erlaubnis zu erhalten. Wir bieten dir eine klare Anleitung und nützliche Tipps, damit dein Projekt erfolgreich starten kann.

Inhaltsverzeichnis

  1. Recherche und Planung
  2. Gründung eines Vereins oder einer Genossenschaft und Eintragung beim Registergericht
  3. Entwicklung von Sicherheits-, Hygiene- und Schulungskonzepten
  4. Forecasting des Anbaus und Produktionsplanung
  5. Antragstellung und Erlaubnis
  6. Do's and Don'ts
  7. Fazit

TL;DR

  1. Recherche und Planung: Informiere dich über die rechtlichen Anforderungen und erstelle einen detaillierten Businessplan.
  2. Gründung eines Vereins/Genossenschaft: Gründe und registriere einen nicht-gewerblichen Verein oder eine Genossenschaft.
  3. Entwicklung von Konzepten: Erstelle Sicherheits-, Hygiene- und Schulungskonzepte sowie ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept. Ernennung eines Präventionsbeauftragten.
  4. Forecasting und Produktionsplanung: Plane die Mengen an Cannabis, die du anbauen und weitergeben wirst.
  5. Antragsstellung: Reiche den Antrag bei der zuständigen Behörde ein. Bearbeitungszeit bis zu 90 Tage, Kosten zwischen 300 und 3000 Euro.

Do's

  • Sichere dein befriedetes Besitztum.
  • Ernennung eines Präventionsbeauftragten.
  • Erstelle ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept.
  • Informiere die Behörde unverzüglich über Änderungen der Anbauvereinigung.
  • Stelle sicher, dass der Zweck des Vereins/der Genossenschaft passend ist.

Don'ts

  • Keine unzuverlässigen Personen im Vorstand.
  • Vermeide ungeeignete Standorte.
  • Keine geschäftsunfähigen Personen im Vorstand.
  • Halte die Satzung vollständig und korrekt.
  • Keine privaten Wohnungen als Anbauflächen.

Besondere Hinweise

  • Erlaubnis ist nicht übertragbar und auf sieben Jahre befristet.
  • Änderungen müssen der Behörde gemeldet werden.

In fünf Schritten zum Cannabis Club und zur Erlaubnis

1. Recherche und Planung

Der erste Schritt zur Gründung eines Cannabis Clubs ist die gründliche Recherche und Planung. Informiere dich über die spezifischen rechtlichen Anforderungen in deinem Bundesland. Erstelle ein detailliertes Betriebskonzept, das den Anbau, Nutzung und Sicherheitsmaßnahmen beschreibt. Zudem ist es wichtig, dass du und dein Team über die nötigen Vorkenntnisse und Erfahrungen verfügen, um Cannabis konsistent und erfolgreich anzubauen. Eine Investitions- und Kostenplanung sowie ein allgemeiner Businessplan, der sich an den zu erwartenden Mitgliederzahlen orientiert, sind ebenfalls essenziell.

2. Gründung eines Vereins oder einer Genossenschaft und Eintragung beim Registergericht

Nachdem du eine solide Basis durch deine Recherche und Planung geschaffen hast, ist der nächste Schritt die Gründung eines eingetragenen Vereins (e.V.) oder einer Genossenschaft. Diese rechtliche Struktur ermöglicht den gemeinschaftlichen Anbau von Cannabis. Lege die Satzung fest und wähle einen Vorstand. Vergiss nicht, den Verein beim zuständigen Registergericht einzutragen.

Wichtiger Hinweis: In einem Cannabis Club darf der Konsum von Cannabis nicht im Verein stattfinden. Der Zweck des Vereins ist der gemeinschaftliche, nicht-gewerbliche Eigenanbau und die Weitergabe von Cannabis zum Eigenkonsum durch und an Mitglieder, die Weitergabe von Vermehrungsmaterial sowie die Information der Mitglieder über cannabisspezifische Suchtprävention und -beratung.

3. Entwicklung von Sicherheits-, Hygiene- und Schulungskonzepten

Der nächste Schritt ist die Entwicklung umfassender Sicherheits-, Hygiene- und Schulungskonzepte. Diese Konzepte sind essenziell, um den sicheren und hygienischen Betrieb deines Cannabis Clubs zu gewährleisten. Dazu gehört auch die Ernennung eines Präventionsbeauftragten und die Erstellung eines Gesundheits- und Jugendschutzkonzepts nach § 23 Absatz 6. Die Sicherheitsmaßnahmen müssen sicherstellen, dass Cannabis und Vermehrungsmaterial innerhalb des befriedeten Besitztums ausreichend gegen den Zugriff durch unbefugte Dritte, insbesondere Kinder und Jugendliche, geschützt sind.

4. Forecasting des Anbaus und Produktionsplanung

Nun ist es an der Zeit, die zukünftige Produktion deines Cannabis Clubs sorgfältig zu planen. Erstelle eine detaillierte Prognose über die Mengen an Cannabis, die du anbauen und an die Mitglieder weitergeben wirst. Das Gesetz verlangt, dass du die Mengen genau auflistest. Dies beinhaltet:

  • Die geschätzte zukünftige Zahl der Mitglieder der Anbauvereinigung
  • Lage oder voraussichtliche Lage des befriedeten Besitztums der Anbauvereinigung nach Ort, Straße und Hausnummer
  • Größe oder voraussichtliche Größe der Anbauflächen und Gewächshäuser der Anbauvereinigung in Hektar oder Quadratmetern
  • Die Mengen Cannabis in Gramm, getrennt nach Marihuana und Haschisch, die voraussichtlich pro Jahr angebaut und weitergegeben werden

5. Antragstellung und Erlaubnis

Der letzte Schritt in diesem Prozess ist die formelle Antragsstellung. Der Antrag auf Erlaubnis muss schriftlich oder elektronisch bei der zuständigen Behörde deines Bundeslandes eingereicht werden. Der Antrag muss detaillierte Angaben und Nachweise enthalten, wie z.B. die Namen und Kontaktdaten der Vereinsmitglieder und des Präventionsbeauftragten, sowie ein Führungszeugnis und eine Auskunft aus dem Gewerbezentralregister für die Vorstandsmitglieder. Beachte, dass die Behörden bis zu 90 Tage Zeit haben, um deinen Antrag zu bearbeiten. Die Kosten für die Erlaubnis liegen je nach Bundesland und Aufwand zwischen 300 und 3000 Euro. Diese detaillierten Informationen findest du in Kürze in unserem Guide.

Do's and Don'ts

Nachdem du nun die Schritte zur Gründung eines Cannabis Clubs kennst, ist es wichtig, auch die Do's and Don'ts zu beachten:

Do's

  • Sichere dein befriedetes Besitztum: Stelle sicher, dass Cannabis und Vermehrungsmaterial ausreichend gegen den Zugriff durch unbefugte Dritte geschützt sind.
  • Ernennung eines Präventionsbeauftragten: Benenne einen Präventionsbeauftragten und weise seine Beratungs- und Präventionskenntnisse nach.
  • Gesundheits- und Jugendschutzkonzept: Erstelle ein umfassendes Gesundheits- und Jugendschutzkonzept gemäß § 23 Absatz 6.
  • Mitteilungspflichten: Informiere die zuständige Behörde unverzüglich über Änderungen der Anbauvereinigung, spätestens einen Monat nach Eintritt der Rechtskraft.
  • Passender Zweck des Vereins/der Genossenschaft: Stelle sicher, dass der Zweck des Vereins oder der Genossenschaft ausschließlich der gemeinschaftliche, nicht-gewerbliche Eigenanbau und die Weitergabe von Cannabis zum Eigenkonsum durch und an Mitglieder, die Weitergabe von Vermehrungsmaterial sowie die Information der Mitglieder über cannabisspezifische Suchtprävention und -beratung ist.

Don'ts

  • Keine ungeeigneten Personen: Stelle sicher, dass alle vertretungsberechtigten Personen zuverlässig sind und keine strafrechtlichen Vergehen vorliegen.
  • Keine geschäftsunfähigen Personen: Vermeide Vorstandsmitglieder, die geschäftsunfähig oder in ihrer Geschäftsfähigkeit eingeschränkt sind.
  • Keine fehlende Präventionsbeauftragten: Ernennung eines Präventionsbeauftragten ist obligatorisch. Fehlt dieser oder seine Nachweise, wird die Erlaubnis versagt.
  • Unvollständige Satzung: Die Satzung muss den gemeinschaftlichen Eigenanbau und die Weitergabe von Cannabis klar regeln. Mindestdauer der Mitgliedschaft und Wohnsitz in Deutschland müssen festgelegt sein.
  • Ungeeignete Standorte: Das befriedete Besitztum darf nicht in der Nähe von Schulen oder Kindereinrichtungen liegen und muss vor unbefugtem Zugriff geschützt sein.
  • Keine privaten Wohnungen: Das befriedete Besitztum darf sich nicht in einer privaten Wohnung befinden.

Besondere Hinweise und Tipps aus dem KCanG

  • Erlaubnis kann nicht übertragen werden: Die Erlaubnis für den Anbau von Cannabis ist nicht übertragbar und darf nicht an Dritte weitergegeben werden.
  • Verlängerung der Erlaubnis: Die Erlaubnis ist auf sieben Jahre befristet und kann nach fünf Jahren auf Antrag verlängert werden, wenn die Voraussetzungen weiterhin erfüllt sind.
  • Mitteilungspflichten: Änderungen der Anbauvereinigung müssen der Behörde unverzüglich gemeldet werden.

Fazit

Die Gründung und Verwaltung eines Cannabis Clubs kann komplex sein. Unsere Cannavigia Club Software unterstützt dich dabei, alle rechtlichen Anforderungen zu erfüllen und den Überblick zu behalten. Von der Planung über die Sicherheitsmaßnahmen bis hin zur Dokumentation und Berichterstattung – mit unserem Tool kannst du sicherstellen, dass dein Cannabis Club stets konform und effizient betrieben wird.

Die Gründung eines Cannabis Clubs erfordert sorgfältige Planung und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Jetzt kostenlos anmelden und deinen Club ohne Paranoia verwalten!