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Das erste legale Cannabis in der Schweiz und Cannavigias Rolle dabei

Januar 30, 2023 | Category : Partner & Kunden | Posted By : Team Cannavigia

Der 30. Januar 2023 wird in der Schweiz als historischer Tag in die Geschichte eingehen. Zum allerersten Mal kann Cannabis für den Freizeitgebrauch legal erworben werden, wenn das erste Projekt der Schweizer Pilotversuche startet.

Cannavigia wurde vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) beauftragt, die Track & Trace-Lösung für die Pilotprojekte bereitzustellen. Bereits beim ersten Projekt WEED CARE in Basel hat Cannavigia eine wichtige Rolle gespielt und wird dies auch bei den weiteren Projekten während der restlichen zehnjährigen Vertragslaufzeit tun.

Für die Pilotversuche, bei denen es sich um individuelle, wissenschaftliche Studien von Kantonen, Gemeinden und Universitäten handelt, wurde Cannavigia um ein Cannabis Dispensary System (CDS) erweitert. Dank der Kombination von beidem können die Unternehmen, welche Cannabis für die Projekte anbauen, ihre Lieferkette und ihren Anbau überwachen und somit die Qualität der Endprodukte sicherstellen. Die Software wird von den Studienleitern verwendet, um die Studienteilnehmenden pseudonym zu registrieren und ausgewählte Abgabestellen einzubeziehen, bei denen die Teilnehmenden Cannabis kaufen können. Das CDS ermöglicht es den Abgabestellen, ihren Bestand an Betäubungsmitteln, die Verkäufe sowie die spezifischen Mengen, die an die Teilnehmenden abgegeben werden, nachzuverfolgen und sicherzustellen, dass nur berechtigte Personen die Cannabisprodukte kaufen können.

Die Erweiterung der Cannavigia Software Suite, um die Anforderungen des BAG zu erfüllen, wurde von COO Philipp Hagenbach und von Projektmanagerin und Product Owner Pia Meyer geleitet. Wir haben uns mit ihnen darüber unterhalten, wie sie in die Pilotversuche eingestiegen sind, auf welche Probleme und Erfolge sie gestossen sind und wie sie die weitere Entwicklung der Projekte vorstellen.

Warum ist dieses Projekt für Cannavigia so wichtig?

Philipp: Nachdem wir uns das Vertrauen der Schweizer Regierung verdient haben, wurde unserer Software und unserem Unternehmen eine hohe Glaubwürdigkeit und enorme Anerkennung zuteil. Dies erhöht die Vertrauenswürdigkeit bei anderen Aufsichtsbehörden und potenziellen Kunden, und wir haben erste Beweise gesehen, die dies unterstützen. Wir stehen in Kontakt mit Gesetzgebern aus anderen Ländern, wo wir das Privileg hatten, ähnliche Strategien zu diskutieren. Das macht dieses Projekt für uns so wertvoll und prestigeträchtig. Es ist aufregend, in einem politischen Bereich einer neuen und aufstrebenden Branche an Änderungen von Vorschriften und der Gesetzgebung mitzuwirken. Wir haben die Chance, unsere Ideen zu dieser brandneuen Denkweise beizutragen. Vergessen Sie nicht, dass dies der erste landesweite Legalisierungsversuch in ganz Europa ist, und wir sind ein Teil davon.

Pia: Es veranschaulicht einen der Hauptgründe, warum wir unsere Software entwickelt haben: vollständige Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Lieferkette. Deshalb sind wir auch sehr stolz darauf, darüber zu sprechen!

Welche Rolle spielen Sie bei dem Projekt?

Pia: Intern wird die Entwicklung von uns beiden geleitet. Wir sind im Wesentlichen die Schnittstelle zwischen allen internen und externen Interessengruppen. Wir nehmen an Sitzungen mit externen Parteien wie dem Gesundheitsamt, den Projektleitern der verschiedenen Kantone oder der Polizei teil. Dort erhalten wir ihre Richtlinien, die ich dann mit unseren Entwicklern bespreche, um das CDS zu erstellen. Unsere Aufgabe ist es dann, das System ausgiebig zu testen, zu überprüfen und zu verbessern.

Wie kam Cannavigia ins Spiel?

Philipp: Wir haben Cannavigia als Track-and-Trace-Software zusammen mit führenden Unternehmen der Branche entwickelt und ihre Anforderungen und Rückmeldungen eingeholt, um die Software entsprechend ihren Bedürfnissen weiter anzupassen und zu verbessern. Dank unserer innovativen Technologie und unserer fachlichen Kompetenz haben wir uns in Europa als Vorreiter für Compliance-Software etabliert. Dies hat uns geholfen, ein breites Netzwerk aufzubauen, das es uns wiederum ermöglichte, mit Regierungsvertretern in Kontakt zu treten, welche beim Projekt involviert sind. Als das Pilotprogramm in der Schweiz aufkam, bewarben sich einige der Partner, mit denen wir zusammenarbeiteten, um eine Lizenz und erwähnten in ihrer Eingabe, dass sie unsere Software für die Dokumentation und für Compliance verwenden. Irgendwann trat das BAG an uns heran, um uns mehr über das Projekt zu erzählen, uns mitzuteilen, was es von einem Partner erwartet und um uns schliesslich zur Ausschreibung einzuladen. Wir wurden im November 2021 von der Regierung ausgewählt und konnten im Februar 2022 mit dem Projekt beginnen.

Was waren die Herausforderungen bei der Umsetzung dieses Projekts?

Philipp: Da wir etwas von Grund auf neu geschaffen und nicht einfach etwas verbessert haben, mussten wir ständig planen und Probleme lösen. Es gibt zahlreiche Interessengruppen, deren Bedürfnisse wir erfassen und bedienen mussten. Man glaubt, an alles gedacht zu haben, wenn man mit der Planung, Entwicklung und Überprüfung beginnt, aber es gibt immer mehr zu berücksichtigen. Das Projekt war und ist immer noch aufregend, mit einigen Herausforderungen, aber zweifellos auch vielen Erfolgen – es ist erstaunlich zu sehen, wie am Ende alles zusammenkam.

Pia: Für mich bestand die Herausforderung darin, herauszufinden, was die Interessengruppen wollten und wohin die Entwicklung gehen könnte. Viele der Anforderungen entwickelten sich im Laufe der Zeit, es gab keine anfängliche Liste, an die sich alle hielten. Wir mussten immer offen für neue Anforderungen sein, aber das ist das Schöne an dieser Software – die Dinge können im Laufe der Zeit geändert werden, weil sie in verschiedene Bereiche unterteilt ist.

Was kommt als nächstes?

Pia: Da die Apotheken, die an der WEED CARE-Studie teilnehmen, heute mit dem Verkauf von Cannabis an die Teilnehmenden beginnen und damit unser System zum ersten Mal in der Praxis einsetzen, werden wir bald ein Feedback der Nutzer erhalten. Zusammen mit den Studienleitern, die das System seit September zur Registrierung der Teilnehmenden nutzen, erhalten wir eine Gesamtbewertung der Software. Dies wird uns helfen, sie in den nächsten Wochen zu verbessern, sowohl für dieses erste Projekt als auch für alle folgenden Pilotversuche.

Philipp: Die Schweizer Pilotversuche dauern über die nächsten 10 Jahre, es werden also noch viele Projekte folgen, die wir mit unserem System unterstützen können. Wir sind gespannt, welche als nächstes genehmigt werden und mit wem wir zusammenarbeiten werden.  Ausserdem könnten Regulierungsbehörden in anderen Ländern dem Beispiel der Schweiz folgen, und wir hatten bereits die Gelegenheit, mit einigen von ihnen zu sprechen. Wir werden also sehen, welche Partnerschaften wir ausserhalb unseres Landes eingehen können.

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