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Cannabis-Messen in Spanien: ein Rückblick

März 30, 2022 | Category : Messen & Events | Posted By : Deon Maas

Die jährlich stattfindenden Cannabis-Messen in Spanien, ICBC Barcelona und Spannabis, schlossen sich dieses Jahr zu einer Superkonferenz zusammen, welche die Profis aus der Industrie, angehende Profis und Neugierige anlockte. Aus dem erzwungenen Winterschlaf namens Covid erwacht, war die Messe sowohl eine Feier, eine Debatte und ein Wiedersehen – mit verschiedenen Podiumsdiskussionen zu einer breiten Palette von Themen, die für die Branche relevant sind.  

Cannavigias CEO Luc Richner nahm zusammen mit Marguerite Arnold von Medpayrx, dem Master Grower und Cannavigia-Berater Shlomo Booklin und Clint Young von Charlie’s Cannabis Company an einer Podiumsdiskussion zum Thema Lieferkettenstrategien zur Förderung der Cannabisreform teil. Die Diskussion, welche vor einem vollbesetzten Saal vorgetragen wurde und die Sie sich hier oder weiter unten anschauen können, war lebhaft und spiegelte verschiedene Meinungen wider. 

Nach der Diskussion haben wir uns mit Luc Richner und Shlomo Booklin zusammengesetzt, um ihre Eindrücke der Messen in Erfahrung zu bringen.

Warum ist diese Cannabis-Konferenz so wichtig?

Luc: Es ist ein grosses Zusammentreffen und für mich dient sie als Brücke zwischen Europa und Nordamerika 

Shlomo: Die ICBC ist sehr wichtig für die gesamte Branche, um sich zu treffen und Produzenten zu helfen, Kontakte zu knüpfen.

Was hat Cannavigia dort gemacht?

Luc: Wir sind schon seit langem Teil der Messe. Für uns war es sehr wichtig, am Panel teilzunehmen und uns nach der Winterpause wieder zu treffen. Es ist eine sehr kollaborative Gemeinschaft. Wir befinden uns noch in den Anfängen der Branche, und ein zu starker Wettbewerb würde den Wachstum behindern 

Shlomo: Ich lebe in Kanada, und viele meiner Kunden sind in Europa, daher ist es eine gute Gelegenheit, alle am selben Ort zu haben. Ich konnte Luc einige meiner Kontakte vorstellen. Wir sind eine kleine Branche, und wir sind alle Teil einer Bewegung, die miteinander arbeitet. Gemeinsam sind wir stärker. In Europa gibt es eine Menge Dinge zu klären 

Habt ihr die gesteckten Ziele erreicht?

Luc: Ja, sehr gut sogar. Wir wollten neue Kontakte knüpfen, und das haben wir erreicht. Es war gut, die spanischsprachige Welt besser kennenzulernen und mit dem südamerikanischen Teil der Branche zu sprechen. Wir hatten auf etwas mehr Dynamik gehofft, aber im Moment scheint es mit Spanien so zu sein: ein Schritt vor, zwei Schritte zurück 

Shlomo: Für mich war es schwierig zu verhandeln, weil es an Sitzungsräumen mangelte und nicht genug Platz vorhanden war, um sich hinzusetzen und zu reden. Irgendwann besprachen wir Dinge mit potenziellen Kunden auf den Stufen vor der Toilette. Hoffentlich wird es in Zukunft mehr Sitzgelegenheiten für ruhige Gespräche geben 

Wie wichtig sind diese Cannabis-Messen in Spanien für ein Unternehmen wie Cannavigia?

Luc: Sie sind grosse Türöffner für uns, die uns neue Möglichkeiten eröffnen und uns helfen, unser Netzwerk auszubauen. Es geht um persönliche Kontakte, und es ist wichtig, neue Leute zu treffen und sich zu zeigen. Wir folgen dem Markt, und sich selbst zu präsentieren ist ein wichtiger Teil des Ganzen.  

Shlomo: Das ist ein Geschäft, das auf Vertrauen aufgebaut ist, und ohne persönliche Beziehungen ist es schwierig. Der persönliche Kontakt ist für mich ein sehr wichtiger Punkt. Man muss die Bücher öffnen und die Dinge von Angesicht zu Angesicht erledigen 

Haben Covid und die damit einhergehenden Schliessungen die Cannabisindustrie gefördert oder eingeschränkt?

Luc: Viele Unternehmen haben die Zeit genutzt, um Ordnung in ihr Geschäft zu bringen. Vorher herrschte Chaos, aber die Unterbrechung hat dazu beigetragen, einige Schritte nach vorne zu machen, besonders in Deutschland, wo viele positive Dinge passiert sind. Es scheint eine neue Dynamik in Gang zu kommen, aber wir sind noch weit davon entfernt, eine ausgereifte Branche zu sein.  

Shlomo: Covid hat viele Unternehmen abgewürgt und einige Ideen beschleunigt, und es hat denjenigen, die überlebt haben, neue Ideen eröffnet 

Welche Eindrücke habt ihr nach der Messe von der Branche gewonnen?

Luc: Es gibt viel reaktives Verhalten anstelle von Proaktivität. Wir sollten unser Denken ändern, um herauszufinden, was richtig ist. Der rechtliche Rahmen muss erst geschaffen werden, bevor wir anfangen können, Risiken einzugehen 

Shlomo: Die Vorschriften sind wie Schweizer Käse, und es gibt zu viele Leute, die nach Schlupflöchern suchen und wissen wollen, wie man sie austricksen kann. Wir sollten uns an die Regeln halten. Wir sind keine Kiffer, wir sind eine pharmazeutische Industrie. Der Übergang von der Illegalität zur Legalität erfolgt nicht einfach durch Umlegen eines Schalters. Wir sollten uns an die Vorschriften halten und nicht nach Abkürzungen suchen. 

Shlomo Booklin und Luc Richner über Lieferkettenstrategien zur Förderung der Cannabisreform

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